Schutz des Wassers und Kalkabbau im Teutoburger Wald
Der Teutoburger Wald ist Teil der von der Europäischen Union (EU) ausgewiesenen „Natura 2000“- Gebiete. „Natura 2000“ ist die offizielle Bezeichnung für ein kohärentes Netz von Schutzgebieten, das innerhalb der Europäischen Union nach den Maßgaben der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, kurz FFH-Richtlinie) errichtet wird. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume. Der Teutoburger Wald stellt wegen seiner Besonderheiten von Flora und Fauna eine der besonders erhaltenswerten Regionen Deutschlands dar.
Von hoher Bedeutung sind im Gebiet des Teutoburger Waldes die Quellen. Sie zählen zu den besonders ansprechenden Lebensräumen mit hohem Symbolwert für Sauberkeit, Klarheit und Ursprünglichkeit.
Eine Vielzahl der verschiedenartigen Quelltypen lassen sich auf der gesamten Länge zwischen Lengerich und Lienen finden. Zu den Quellen zählt man dauerhaft und temporär schüttende Sicker-, Sturz- und Tümpelquellen. Auch Quellbäche mit kalkhaltigem Wasser und Ausfällungen von Kalksinter und Kalktuffquellen zählen zu den schützenswerten Biotopen und sind in dieser Art von der Vernichtung bedroht und nach §30 Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.
Mögliche Gefährdungen der Quellen können durch Grundwasserabsenkungen, Einfassungen der Quellen, Trittschäden und ähnliche Faktoren hervorgerufen werden. Kalktuffquellen sind prioritäre Lebensraumtypen (LRT 7220) und nach europäischem Recht besonders geschützt. Die Wasser, die die Bäche speisen und deren Zusammenläufe in Flüsse und Seen des Münsterlandes münden, gelten für Fachleute als Lebensadern der Wasserversorgung für die Städte und Gemeinden im nahen Umland und bis ins Ruhrgebiet.
Bildquelle: Kalksteinabbau? Aufforderung zum intelligenten Umgang mit einem begrenzten Rohstoff. Stiftung für die Natur – Ravensberg